Ökologie als soziale Frage?

Lebensweisen, Klimagerechtigkeit und die "fridays for future"

Die Krise der ökologischen Existenzist DIE soziale Frage des 21. Jahrhunderts. Der Raubbau an der Natur geht einher mit systematischer Zerstörung von Arbeitskräften und Lebensgrundlagen der Armen im globalen Süden, der bis vor unsere Haustür reicht.

Dies nicht als Resultat von falscher Bewirtschaftung oder Überbevölkerung, sondern das Ergebnis sozialer Verhältnisse, in die Interessen und Machtverhältnisse kapitalistischer Wachstumsgesellschaften eingeschrieben sind.

"Klimagerechtigkeit" gewinnt Bedeutung als verbindendes Motiv. Überdies scheint mit den "friday-for-future"-Schüler*innen-Streiks ein neuer Generationenkonflikt auf: Wenn wir die Produktions- und Lebensweise nicht rasch und grundlegend ändern, haben die jungen Generationen keine Chance mehr, den ökologischen Kollaps zu verhindern. Dass sich die gesellschaftliche Auseinandersetzung zunehmend darauf orientiert und nicht in konsumkritischen Diskursen verharrt, ist zweifellos ein Erfolg öffentlichkeitswirksamer Proteste und Aktionen - einer nicht zentrierten, aber doch erkennbaren neuen sozialökologischen Bewegung. Wie sind von hier aus neue Interventionen denkbar – und wie können sie die große politische Blockade einer neuen politischen Ökologie herausfordern?